Zeitungsstapel

Stadtnachricht

„Kultur für Zuhause“ – Folge 3:


Seit die städtischen Kultureinrichtungen mit Beginn der Coronakrise schließen mussten, veröffentlicht das Kulturamt Weinstadt unter dem Motto „Kultur für Zuhause“ wöchentlich Buchtipps und das „Exponat der Woche“, ein jeweils ausgewähltes Ausstellungsstück aus einem städtischen Museum. Somit kommt die Stadt ihrem Auftrag der Kulturvermittlung auch in Zeiten von Corona nach und kann die Menschen zu Hause weiterhin mit Kultur versorgen. Während die Bücher in der wieder eröffneten Stadtbücherei ausgeliehen werden können, müssen sich Kulturinteressierte noch mit den virtuellen Informationen begnügen – bis 15. Mai, dann nämlich eröffnet zumindest das Württemberg-Haus Beutelsbach wieder. Die übrigen städtischen Museen folgen im Juni. 
 
Anbei folgen weitere Bücher und Exponate. Weitere werden im Wochenrhythmus folgen.
 
Buchtipps der Woche, vorgestellt von Anna Borowski, stellvertretende Leiterin der Stadtbücherei Weinstadt: 
                                                           
Thomas Erle: Das Lied der Wächter - Das Erwachen  (Roman, Genre: Mystik, Abenteuer). Seit einem verheerenden Atomunfall vor 16 Jahren gilt der Schwarzwald als unbewohnbar – die Bevölkerung wurde evakuiert und die gesamte Region zur Sperrzone erklärt. Da erfährt der 16-jährige Felix, dass er adoptiert wurde und seine leiblichen Eltern damals trotz Evakuierung die Sperrzone nie verlassen haben. Schließlich gelingt es ihm, in das streng bewachte Sperrgebiet einzudringen, um nach dem Verbleib seiner Eltern zu forschen. Tatsächlich trifft er auf Menschen, die sich selbst versorgen und ganz ohne Elektrizität auskommen – denn  die funktioniert in der Zone nicht. Was versuchen die Behörden wirklich zu vertuschen? Die Gefahr, die in dem verstrahlten Gebiet lauert, ist so viel größer, als sich die Menschen vorstellen können: Eine unerklärliche Kraft scheint alles Leben zu bedrohen.

Scott Kelly: Endurance (Sachbuch, Biographie). 340 Tage im All – eine überirdische Abenteuergeschichte. Ein Jahr lebte Scott Kelly ohne Unterbrechung im Weltraum, auf der ISS, viermal flog er ins All. Aus der kalten Ferne des Universums und der Internationalen Raumstation hat der Raumfahrt-Veteran wie kein anderer gefühlt, wie kostbar unsere Erde ist. In seiner persönlichen Geschichte nimmt er den Leser mit in eine lebensfeindliche Welt; er erzählt von den Herausforderungen eines Langzeitflugs im All und den dramatischen Folgen für Körper und Seele. Doch im Zentrum stehen die überwältigenden Eindrücke und Erlebnisse, die Begeisterung und der Wille, mit denen Menschen ihre Träume verwirklichen. Mit dieser Kraft können sie, so mahnt Kelly, auch die Schönheit ihres einmaligen Heimatplaneten bewahren. 
 
Ausleihe:

Die Bücher können in der Stadtbücherei Weinstadt sowie online unter www.ebibliothek-rems-murr.de ausgeliehen werden. Für Fragen steht das Büchereiteam unter der Telefonnummer (07151) 693-322 sowie per E-Mail unter  stadtbuecherei@weinstadt.de zur Verfügung.
 
 
Museumsexponat der Woche, vorgestellt von Stadtarchivar und Museumsleiter Dr. Bernd Breyvogel: Die „Remstallaute“. Nur wenige Exemplare haben sich erhalten, das abgebildete stammt aus dem Heimatmuseum Pflaster 14 in Endersbach, und doch war sie als echtes Volksinstrument vor gut 100 Jahren zumindest in der Region weit verbreitet: die sogenannte Remstallaute, die der Endersbacher Schreiner und Tüftler Christian Graze um 1900 neben seinen Hauptprodukten des Imkereibedarfs herstellte – bekanntlich existiert die Firma noch heute. Die „Remstal“- oder „Grazelaute“ blieb dagegen Episode, weshalb auch nur wenig über sie bekannt ist. Nach den Forschungen des Weinstädter Musikhistorikers Tilman Jörns dürfte das zur Instrumentenfamilie der Cistern gehörende, leicht zu transportierende Zupfinstrument im Zuge der Wandervogelbewegung populär geworden sein. Verwandt ist die bekanntere Thüringer Waldzither, trotz des Namens ebenfalls eine Cister und keine Zither.