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Stadtnachricht

Die neue Integrationsbeauftragte von Weinstadt holt erstmals die Interkulturellen Woche nach Weinstadt


Stefanie Falk ist seit Oktober 2019 die Integrationsbeauftragte der Stadt Weinstadt. Nun hat die 25-Jährige dem Sozial- und Kulturausschuss ihre Arbeit vorgestellt. Ihr Bericht zeigt: Die Sozialpädagogin hat einiges vor, um die Integration von Geflüchteten und Migranten in der Stadt weiter voran zu bringen.
 
So hat sie zum ersten Mal seit ihrem Bestehen die Interkulturellen Wochen (sie wurden 1975 zum ersten Mal ausgerichtet) nach Weinstadt gebracht. Von September bis Dezember 2020 wird es zum Thema „Zusammen leben, zusammen wachsen“ zahlreiche Veranstaltungen geben. Besonders hervorzuheben ist dabei die Lesung der Autorin Alice Hasters aus ihrem Buch „Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen, aber wissen sollten“, die im November in der Stadtbücherei stattfinden wird.  Zudem wird es Filmvorführungen im Kommunalen Kino in Beutelsbach und weitere Veranstaltungen geben, etwa internationale Näh-, Koch- und Stricktreffs, bei denen sich Menschen aus unterschiedlichsten Nationen näher kennen lernen sollen. Auch ein Sprachcafé, eine Ausstellung in der Volkshochschule sowie eine Kinderlesung oder ein Workshop, bei dem Menschen ohne Migrationshintergrund lernen sollen, die seelische Welt von Migranten besser zu verstehen.
 
Ziel dieser gesamten Veranstaltungsreihe ist es, das Zusammenleben und den Zusammenhalt in der Gesellschaft zu stärken. Genau das ist eine der vielfältigen Aufgaben von Stefanie Falk als Integrationsbeauftragte der Stadt Weinstadt. Bei ihrer Arbeit soll sie zudem nachhaltige Strukturen in der Kommune fördern, entwickeln und stärken sowie ein Integrationsnetzwerk aufbauen und weiterentwickeln. 
 
Auch das Bundesförderprogramm „Demokratie leben“ möchte Stefanie Falk in diesem Zusammenhang nach Weinstadt bringen. Ziel dieses Programms ist es, die Demokratie zu fördern, Vielfalt zu gestalten und Extremismus vorzubeugen. Dabei könnte sich Falk vorstellen, etwa eine Podiumsdiskussion mit verschiedenen Gremien wie dem Integrationsbeirat oder dem Jugendgemeinderat auf die Beine zu stellen oder an die Schulen zu gehen und mit Projekten die Schüler gegen Rassismus zu sensibilisieren.
 
Stefanie Falk hat seit Oktober 2019 vielfältige Aufgaben in der Stadt übernommen und packt viele Dinge an. Unter anderem kümmert sie sich in ihrer täglichen Arbeit auch um den ehrenamtlichen Dolmetscherdienst Weinstadt, der von Einrichtungen und städtischen Institutionen genutzt werden kann.
 
Oberbürgermeister Michael Scharmann war in der Ausschusssitzung erfreut von Falks Bericht und ihren Vorhaben. „Das ist eine wichtige Stelle in Weinstadt“, betonte der OB. Und: „Es freut mich, dass Sie ihre so wichtige Aufgabe für unsere Kommune mit Herzblut machen.“ Ulrich Spangenberg, Leiter des Amts für Familie, Bildung und Soziales erinnerte daran, dass sich die Stadt Weinstadt im Jahr 2016, also noch in der Hochphase der Flüchtlingskrise, entschieden hatte, die Stelle einer Integrationsbeauftragten zu schaffen. „Das war ein mutiger Schritt“, so Spangenberg. Jetzt fange die Arbeit erst richtig an. Integration sei ein nachhaltiger, gesellschaftlicher Prozess, den man nun dauerhaft begleiten könne.

Weiterführende Informationen und Links:


Zur Person:
Stefanie Falk (25) ist Sozialpädagogin und hat Soziale Arbeit an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Heidenheim studiert. In Weinstadt arbeitet sie seit Oktober 2019 und ist neben der Integration auch für die Seniorenarbeit zuständig. Ihre Stelle wird vom Land Baden-Württemberg gefördert.
 
Interkulturelle Wochen:
Das Programmheft zu den Interkulturellen Wochen in Weinstadt wird es demnächst online unter www.weinstadt.de geben. Veranstalter sind neben der Integrationsbeauftragten die VHS unteres Remstal, das Kommunale Kino sowie die Stadtbücherei Weinstadt. Weitere Infos auch unter www.interkulturellewoche.de.
 
Info Lesung:
Alice Hasters ist eine schwarze Frau mit einem weißen Elternteil, sie hat zwei ältere Schwestern und wurde 1989 in Köln geboren. Ihr Buch ist eine Aufforderung an weiße Menschen sich ihrer unreflektierten Gedanken, Äußerungen und Verhaltensweisen gegenüber BIPOC bewusst zu werden – denn selbst freundlich gemeinte Kommentare offenbaren tiefsitzenden Rassismus. Die Lesung findet am Mittwoch, 4. November, um 19:00 Uhr in der Stadtbücherei Weinstadt, Poststraße 15/3, in Beutelsbach statt. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist unter (07151)693322 erforderlich.