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Stadtnachricht

Stadt Weinstadt bietet neue, moderne Bestattungsformen an: Urnengartengräber, ein Urnengemeinschaftsfeld und weitere Baumgräber


Der Trend zum Urnengrab hält weiter an. Inzwischen werden rund 60 Prozent der Verstorbenen in Weinstadt eingeäschert und anschließend in einer Urne bestattet. Die Stadtverwaltung reagiert nun auf diese Entwicklung und bietet neue und erweiterte Begräbnisformen auf ihren Friedhöfen in allen fünf Stadtteilen an. Zudem hat die Kommune ihre Bestattungsgebühren neu berechnet und dabei auch die neuen Bestattungsformen berücksichtigt. Der Auswärtigenzuschlag, der bisher erhoben wurde, fällt komplett weg. 
 
Neue Bestattungsformen
Neu ist die Möglichkeit, sich in Endersbach in einem sogenannten Urnengemeinschaftsfeld beisetzen zu lassen. Dabei werden – wie der Name es bereits sagt – die Urnen in einem gemeinschaftlichen Feld beigesetzt, das von Gras bewachsen ist. Dort gibt es keine einzelnen Grabmale, sondern die Namen der Verstorbenen werden auf einem eigens dafür vorgesehenen gemeinschaftlichen Grabmal angebracht.
 
Eine weitere Möglichkeit ist, sich in einem sogenannten Urnengarten in Endersbach bestatten zu lassen. Die Besonderheit dabei ist die einheitliche Gestaltung der einzelnen Gräber mit gleichen Grabsteinen. Ein Vorteil für die Angehörigen: Da der Urnengarten von den städtischen Friedhofsgärtnern gepflegt wird, muss man sich später nicht darum kümmern.
 
Baumgräber kennen die Bürgerinnen und Bürger bereits vom Friedhof Großheppach – mit all ihren unterschiedlichen Gestaltungsformen. Nun sollen die zukünftigen Baumgräber einheitlich aussehen. So auch in Endersbach, wo bereits neue Baumgräberfelder geschaffen wurden. In Beutelsbach und Schnait soll es noch dieses Jahr neue Baumgräber am Friedhof geben. Dabei werden analog zu den Urnengemeinschaftsfeldern die Namen der Verstorbenen von der Stadt auf einem extra dafür vorgesehenen Grabmal angebracht.
 
Um der gestiegenen Nachfrage nach Urnenbeisetzungen nachzukommen, werden zudem in Strümpfelbach neue Urnenstelen sowie in Endersbach und in Beutelsbach jeweils eine neue Urnenwand errichtet.
 
Neue Kalkulation
Nach zehn Jahren hat die Stadt Weinstadt gleichzeitig  die Gelegenheit ergriffen und die Bestattungsgebühren neu kalkuliert. Mit eingeflossen sind darin unter anderem der in den vergangen Jahren gestiegene Aufwand für die Pflege und den Unterhalt der verschiedenen Friedhöfe und die Schaffung der neuen Bestattungsmöglichkeiten. Für eine Grabstätte im Urnengemeinschaftsfeld mit einer Nutzungsperiode von 15 Jahren beträgt die einmalige Gebühr 1240 Euro – das sind umgerechnet rund 83 Euro pro Jahr. Zum Vergleich: Ein klassisches Reihengrab kostet 2560 Euro für 20 Jahre Nutzungsdauer (128 Euro pro Jahr). Für eine Grabstätte im Urnengarten für 15 Jahre beträgt die Gebühr 1870 Euro (rund 125 Euro pro Jahr). Eine Bestattung im anonymen Urnensammelgrab kostet 820 Euro für 15 Jahre (rund 55 Euro pro Jahr). Die Gebühren treten am 30. Juli 2020 in Kraft.