Zeitungsstapel

Stadtnachricht

„Kultur für Zuhause“


Unter dem Motto „Kultur für Zuhause“ stellt das Kulturamt Weinstadt wöchentlich Tipps der Stadtbücherei und ein „Exponat der Woche“ aus den städtischen Museen vor.
 
Filmtipps der Woche, vorgestellt von Anja Reinhold, Mitarbeiterin der Stadtbücherei:
 
Emma. Emma Woodhouse ist reich, klug, hoch angesehen und gelangweilt. Einsam, wie sie seit der Hochzeit ihrer Gouvernante ist, hat sie sich selbst auserkoren, für die Menschen in ihrer Umgebung Armor zu spielen. Die naive, sozial niedrig gestellte Harriet wird hierbei zu Emmas größtem Projekt. Doch Herzen lassen sich nicht so leicht beeinflussen, und so finden sich die Bewohner Highburys in einem wahren Wirbelsturm der Gefühle. Anja Reinhold: „Eine erfrischend mutige und menschliche Interpretation des zeitlosen Klassikers. ‚Emma‘ ist eine romantische Satire, Sozialkritik und durchaus witzige Charakterstudie, die es schafft ihren Anspruch an das Original nicht zu verlieren. Emma, der Mensch, wird, besonders durch das grandiose Schauspiel von Anya Taylor-Joy, aus ihrer Zwei-Dimensionalität heraus gehoben und greifbar wie nie zuvor.“
 
Onward – Keine halben Sachen (Disney). Die Elfenbrüder Ian und Barley leben mit ihrer Mutter und ihrem zahmen Hausdrachen in New Mushroomtown, einer Stadt voller magischer Fabelwesen. Nur Magie gibt es seit Jahrhunderten keine mehr, da die moderne Technik ihren Einzug gefunden hat. An Ians 16. Geburtstag erhält er ein besonderes Geschenk seines Vaters, den er leider nie kennengelernt hat, nämlich einen Zauberspruch, um genau dies für 24 Stunden zu ändern. Jedoch geht etwas schief und so begeben sich Ian, sein magiebesessener Bruder Barley und die Beine seines Vaters auf eine wilde Abenteuerreise, um den Zauber zu vollenden.
 
Der Familienfilm „Onward“ beschäftigt sich mit der Frage „Was wäre, wenn es unsere Technologie in einer magischen Welt gebe?“ Die Antwort darauf sind anderthalb Stunden voller Witz und Spannung, die unsere langweilige Alltagswelt gleich ein bisschen magischer erscheinen lässt. Aber vor allem geht es um Mut, Akzeptanz und die Liebe und Zusammenhalt zwischen Familien.
 
Beide Filme sind als DVD in der Stadtbücherei Weinstadt ausleihbar.
 
Museumsexponat der Woche, vorgestellt von Stadtarchivar und Museumsleiter Dr. Bernd Breyvogel: Das Gemälde „Jesus bei Maria und Martha“ in der Heimatstube Endersbach. Mit über 250 cm Seitenlänge wahrhaft monumentale Ausmaße hat das Gemälde „Jesus bei Maria und Martha“, das 1905 als Gemeinschaftswerk von Karl Wilhelm Bauerle und seinem Sohn Theodor entstand – nicht für eine Kirche, wie man vermuten könnte, sondern für den Speisesaal des im selben Jahr eingeweihten Charlottenheims der Evangelischen Gesellschaft Stuttgart. Dieser Speisesaal wurde vom Marthaverein (zur Unterstützung junger Mädchen v. a. in dienenden Berufen) mitbenutzt, so lag das Motiv nach der bekannten Geschichte bei Lukas nahe: Jesus kehrt bei den Schwestern Maria und Martha ein. Während Maria ihm aufmerksam zuhört, ist Martha durch ihre dienende Tätigkeit abgelenkt – nicht so auf dem Bild: Hier ist sogar sie es, die Jesus anblickt! Das Gemälde überstand die Bombenschäden und kam um 1973 in die Sammlung des Endersbacher Museumsgründers Paul Hekeler. Karl Bauerle ist der berühmteste Maler Endersbachs: 1831 hier geboren, brachte er es bis zum Hofmaler bei Queen Victoria in London. Er starb 1912 in Aichelberg im Schwarzwald.
 
Die Heimatstube Endersbach in der Alten Schule ist jeden ersten Sonntag im Monat von 14:00-17:00 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.