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Stadtnachricht

Ein Kick für die Demokratie


Fußball verbindet – und das nicht nur bei der gerade laufenden Europameisterschaft, sondern auch ganz nah, vor Ort in Weinstadt. Wie das funktioniert, das haben Zuschauer und Teilnehmer eines Hobbyfußballturniers im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ am Samstag erlebt.

Die Sonne scheint angenehm vom Himmel herunter, der Sportplatz Lerchenstraße direkt an der Jahnhalle in Endersbach füllt sich an diesem Nachmittag mit Menschen, die froh sind, dass sie nach dem langen Lockdown jetzt endlich wieder etwas erleben können, gemeinsam Sport machen und andere Menschen treffen oder gar erst frisch kennenlernen können.

Gekommen sind Einheimische, Flüchtlinge, Zugewanderte, Reingeschmeckte, Junge und Alte, Kinder und ganze Familien. Angetreten sind bei dem Hobbyturnier, das als Kooperation zwischen der Stadt Weinstadt, dem Integrationsverein Weinstadt e. V., der SG Weinstadt und der AH Endersbach entstanden war, insgesamt vier Mannschaften: AH Endersbach, Weinstadt United, der FC Wadenkrampf und Zapzarap 2.0, bei der auch ein Mädchen mitkickt. Die Stimmung ist gut, und schon rollt der Ball auf dem Spielfeld. 20 Minuten dauert jeweils ein Spiel. Dann kommen die nächsten dran. Am Rand stehen jubelnde Zuschauer, die die Spieler anfeuern. Im Finale sind schließlich der FC Wadenkrampf und Weinstadt United.

Am Spielfeldrand gibt es Getränke und Pizza zur Stärkung. Ein Flüchtling aus der Unterkunft am Cabrio hat sich extra zum Helfen gemeldet: „Ich bin hier, weil ich gerne mehr mit den Weinstädtern in Kontakt kommen möchte“, sagt er. Am Spielfeldrand kicken Kinder ausgelassen, während es auf dem Platz um den Sieg beim Hobbyturnier geht. Am Ende gewinnt Weinstadt United.

Am Ende gewinnt aber auch die Integration. „Wir wollten mit dem Turnier die Demokratie stärken und neben den Weinstädtern auch Flüchtlinge und Zugewanderte erreichen - und gleichzeitig auch Mädchen einladen, dabei zu sein“, sagt die Integrationsbeauftragte der Stadt Weinstadt Stefanie Falk. „Das war das Ziel des Turniers – und das haben wir auch erreicht“, fügt Falk hinzu und freut sich.

Das Turnier kam so gut an, dass sich ein Teilnehmer eine Wiederholung im nächsten Jahr wünscht: „Das haben die fußballbegeisterten Kids und Erwachsene nach dem Lockdown wirklich gebraucht. Ich hoffe, die Stadt Weinstadt ermöglicht solch ein „Hobbyturnier für die Demokratie“ nun regelmäßig, indem Zugewanderte und Einheimische gemeinsam kicken und zusammenfinden.“

Hintergrund: Die Stadt Weinstadt nimmt an der „Partnerschaft für Demokratie Rems Murr“ teil. Das Projekt wird vom Kreisjugendamt Rems-Murr und dem Kreisjugendring Rems-Murr e. V. organisiert und umgesetzt. Gefördert wird das Projekt im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Fußballspieler vor dem Tor