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Stadtnachricht

Stadt Weinstadt startet Holzbauoffensive mit Förderung vom Land Baden-Württemberg


Mit Holz zu bauen hat viele Vorteile: Der Baustoff ist vielseitig einsetzbar, kann sehr gut verarbeitet werden – und selbst die Demontage für eine Wieder- oder Weiterverwertung ist einfach. Was dazu kommt: Holz wächst vor Ort – und ist somit nachhaltig. So liegt es nahe, dass die Stadt Weinstadt nun eine Holzbauoffensive angeht. Mit 260.000 Euro Förderung vom Land Baden-Württemberg und 65.000 Euro Eigenmitteln ist das Projekt mit dem Titel „Holzbau als Lösungsstrategie für nachhaltigen Städtebau“ gestartet.

Die Stadt Weinstadt arbeitet dabei mit drei Planungsbüros zusammen: Cheret & Bozic Architekten – Stuttgart, Institut für Energie- und Umweltforschung – Heidelberg und ebök GmbH – Tübingen. Alle drei haben bereits langjährige Erfahrungen mit dem Holzbau und können ihre Expertise in das Projekt einbringen. Gemeinsam mit dem Stadtplanungsamt wird in den kommenden zwei Jahren ein auf andere Kommunen übertragbares Konzept erarbeitet. „Es geht darum, Wege zu finden, wie der Baustoff Holz stärker in den Städtebau eingebunden werden kann“, sagt Dennis Folk, Leiter des Stadtplanungsamts: „Wir erarbeiten das Handwerkszeug für kommunale Entscheidungsträger, Planer und Bauherren“, so Folk weiter.

Bei dem Projekt wird die Nachverdichtung im Bestand, die Revitalisierung von Gewerbegebieten und auch die Neuerschließung von Neubaugebieten unter dem Holzbauaspekt näher untersucht. Neben einer wissenschaftlichen Aufarbeitung geht es dabei konkret um das Grundstück der Neuapostolischen Kirche in Großheppach, das Gewerbegebiet Metzgeräcker sowie das Wohngebiet Brückenstraße in Großheppach. Dabei gilt als Grundsatz: Das Konzept soll praxisnah, umsetzungsorientiert sowie übertragbar auf andere Kommunen sein.

„Wegen des Klimawandels stehen wir an einem generellen Wendepunkt. Der Bausektor ist in dieser Form noch nie so in Frage gestellt worden wie heute“, sagt Dennis Folk. Die Bausubstanz habe bisher in der Gesamtbetrachtung eine eher untergeordnete Rolle gespielt. Bei dem Förderprojekt geht es nun darum, wie es jetzt schon möglich ist, mit Holz nachhaltig zu bauen und was der Gesetzgeber tun kann, um den Holzbau und weitere nachhaltige Baustoffe zu fördern. Wichtig, so Folk, ist auch die Werbung oder Aufklärung zum Thema: „Viele Menschen verknüpfen Holzbau mit einer rustikalen Hütte. Aber Holzbau ist nicht immer sichtbar. Und das wollen wir den Menschen nahebringen, um die Akzeptanz für den Baustoff zu erhöhen.“