Weinstadt hat sich das Ziel gesetzt, bis 2035 klimaneutral zu werden. Aber was bedeutet das eigentlich genau? Welche Sektoren sind betroffen? Welche Maßnahmen sind nötig, um solch ein Mammutprojekt erfolgreich zu gestalten? Und wie kann die Stadt den Fortschritt jährlich messen? All diese und noch weitere Fragen beantwortet der Weinstädter Klimaschutzaktionsplan (KAP).
Hintergrund:
Die Stadt konnte sich für dieses „Vorreiterkonzept“ im Rahmen der Bundesförderung der Nationalen Klimaschutzkommune (NKI) Fördermittel in Höhe von 50 Prozent der Sachkosten sichern und hat daraufhin gemeinsam mit dem Büro endura kommunal GmbH und unter Beteiligung vieler wichtigen Stakeholder (Vereine, Behörden, Unternehmen) und Bürgern in Weinstadt innerhalb eines Jahres den KAP entwickelt, der am 29. Februar 2024 vom Gemeinderat einstimmig als handlungsleitendes Konzept beschlossen wurde.
Aufbau:
Das nachfolgende Schema zeigt die Inhalte und den Prozessablauf beim KAP:
Strategie:
Der KAP hat fünf Handlungsfelder zur Strukturierung der Klimaschutzarbeit gebildet:
Für jedes Handlungsfeld zeigen die sogenannten Zielzustände, wie Klimaneutralität im jeweiligen Handlungsfeld aussehen muss. Die Zielzustände sind Puzzleteile, die zusammengesetzt ein Gesamtbild ergeben. Die Stadtverwaltung kann im Rahmen ihrer Möglichkeiten auf die Erreichung der Zielzustände hinzuwirken. Nicht immer kann sie aber die Zielzustände direkt beeinflussen, manchmal ist auch eine politische Einflussnahme auf übergeordneten Ebenen notwendig.
Maßnahmen:
Um positiv Einfluss auf die Energiewende zu nehmen, wurden Maßnahmen entwickelt, die dabei helfen, die Zielzustände zu erreichen. Aus einem Katalog von insgesamt 85 Maßnahmen sind 12 als Sofortmaßnahmen identifiziert und zur direkten Umsetzung beschlossen worden. Dazu gehört etwa die Fertigstellung der Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED, die Gründung einer Bürgerenergiegenossenschaft oder auch die Temporeduzierung innerorts gemäß des Lärmaktionsplans.
Der Fahrplan:
Im Rahmen einer Potenzialanalyse – also: was ist wann mit welchem Aufwand möglich – wurden drei Szenarien für die Zukunft erstellt. Das Referenzszenario zeigt die Entwicklung der Treibhausgas-Emissionen in Weinstadt auf, wenn keine zusätzlichen Klimaschutz-Maßnahmen ergriffen werden. Das Szenario 2040 zeigt eine realistisch-ambitionierte Umsetzung der Klimaschutz-Maßnahmen bis 2040 und das Klimaschutzszenario 2035 setzt auf eine noch anspruchsvollere und schnellere Umstellung auf nachhaltige Energiequellen. Das folgende Diagramm zeigt beispielsweise die unterschiedlich starke Reduktion der Treibhausgasemissionen bei einem Vergleich des Klimaschutzszenarios 2040 mit dem Referenzszenario.
Dokumentation:
Alle Ergebnisse zum Nachlesen finden Sie im Endbericht zum KAP: klick Die Maßnahmenliste des KAP finden Sie hier: klick Das Kommunikationskonzept zum KAP finden Sie hier: klick |