Hintergrund zum KAP:
Die Stadt konnte sich für dieses „Vorreiterkonzept“ im Rahmen der Bundesförderung der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) Fördermittel in Höhe von 50 Prozent der Sachkosten sichern und hat daraufhin gemeinsam mit dem Büro endura kommunal GmbH und unter Beteiligung vieler wichtigen Stakeholder (Vereine, Behörden, Unternehmen) und Bürgern in Weinstadt innerhalb eines Jahres den KAP entwickelt, der am 29. Februar 2024 vom Gemeinderat einstimmig als handlungsleitendes Konzept beschlossen wurde.
Aufbau des KAP:
Das nachfolgende Schema zeigt die Inhalte und den Prozessablauf beim KAP
Handlungsfelder des KAP:
Der KAP hat fünf Handlungsfelder zur Strukturierung der Klimaschutzarbeit gebildet:
Zielzustände des KAP:
Für jedes Handlungsfeld zeigen die sogenannten Zielzustände, wie Klimaneutralität im jeweiligen Handlungsfeld aussehen muss. Die Zielzustände sind Puzzleteile, die zusammengesetzt ein Gesamtbild ergeben. Die Stadtverwaltung kann im Rahmen ihrer Möglichkeiten auf die Erreichung der Zielzustände hinzuwirken. Nicht immer kann sie aber die Zielzustände direkt beeinflussen, manchmal ist auch eine politische Einflussnahme auf übergeordneten Ebenen notwendig.
Maßnahmen des KAP:
Um positiv Einfluss auf die Energiewende zu nehmen, wurden Maßnahmen entwickelt, die dabei helfen, die Zielzustände zu erreichen. Aus einem Katalog von insgesamt 85 Maßnahmen sind 12 als Sofortmaßnahmen identifiziert und zur direkten Umsetzung beschlossen worden. Dazu gehört etwa die Fertigstellung der Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED, die Gründung einer Bürgerenergiegenossenschaft oder auch die Temporeduzierung innerorts gemäß des Lärmaktionsplans.
Die Zielszenarien des KAP:
Im Rahmen einer Potenzialanalyse – also: was ist wann mit welchem Aufwand möglich – wurden drei Szenarien für die Zukunft erstellt. Das Referenzszenario zeigt die Entwicklung der Treibhausgas-Emissionen in Weinstadt auf, wenn keine zusätzlichen Klimaschutz-Maßnahmen ergriffen werden. Das Szenario 2040 zeigt eine realistisch-ambitionierte Umsetzung der Klimaschutz-Maßnahmen bis 2040 und das Klimaschutzszenario 2035 setzt auf eine noch anspruchsvollere und schnellere Umstellung auf nachhaltige Energiequellen. Das folgende Diagramm zeigt beispielsweise die unterschiedlich starke Reduktion der Treibhausgasemissionen bei einem Vergleich des Klimaschutzszenarios 2040 mit dem Referenzszenario.
Mitwirkende im KAP-Prozess:
In Weinstadt wurde ein Konzept zur Beteiligung der Akteure entwickelt und umgesetzt. Ein zentrales Gremium ist der Expertenrat Klimaschutz. Neben Vertretern aus der Stadtverwaltung, den Gemeinderatsfraktionen sowie Jugendgemeinderat und Stadtseniorenrat bringen sich Weinstädter Unternehmen, Bürgergruppen, Entscheider aus Vereinen und Verbänden sowie weitere Experten in das Gremium mit ein. Der Expertenrat begleitete den Prozess zur Erstellung des KAP, soll aber auch darüber hinaus als Gremium eingesetzt werden.
Hintere Reihe, von links nach rechts:
Volkmar Webersinke-Matejka (Stadtseniorenrat) | Claus Hainbuch (KlimaBündnis Weinstadt) | Christian Hartmann (VWU) | Friedrich Dippon (CDU) | Jürgen Menzel (Energieagentur Rems-Murr) | Carsten Bühlweiler (Stromsparcheck Caritas) | Oberbürgermeister Michael Scharmann | Friedrich Huster (Stabstelle Klimaschutz) | Dr. Manfred Siglinger (GRÜNE) | Steffen Klingler (Experte, KOP GmbH) | Robert Auersperg (BUND Weinstadt) | Dennis Folk (Stadtplanungsamt) | Karl Greissing (Experte)
Vordere Reihe, von links nach rechts:
Andrea Weber (SPD) | Isolde Schurrer (Freie Wähler) | Danielle Göhner (Hochbauamt) | Ida-Sophie Tienst (Jugendgemeinderat) | Lisa-Marie Drews (Jugendgemeinderat) | Klaus Silbernagel (SG Weinstadt) | Frank Blessing ( ITT Cannon) | Thomas Meier (Stadtwerke Weinstadt) | Lara Hölting (Projektdienstleister endura kommunal GmbH) und Mona Stammer (Projektmitarbeiterin endura kommunal GmbH)
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