Zeitungsstapel

Stadtnachricht

„Kultur für Zuhause“:


Seit die städtischen Kultureinrichtungen mit Beginn der Coronakrise schließen mussten, veröffentlicht das Kulturamt Weinstadt unter dem Motto „Kultur für Zuhause“ wöchentlich Buchtipps oder das „Exponat der Woche“, ein jeweils ausgewähltes Ausstellungsstück aus einem städtischen Museum. Somit kommt die Stadt ihrem Auftrag der Kulturvermittlung auch in Zeiten von Corona nach und kann die Menschen zu Hause weiterhin mit Kultur versorgen. Während die Bücher in der wieder eröffneten Stadtbücherei ausgeliehen werden können, müssen sich Kulturinteressierte noch mit den virtuellen Informationen begnügen.
 
Anbei folgen die ersten Bücher und Exponate. Weitere werden im Wochenrhythmus folgen.

Buchtipp 1:

Ellen Berg: „Zur Hölle mit Seniorentellern!“ – vorgestellt von Anna Borowski, stellvertretende Leiterin der Stadtbücherei: An ihrem 70. Geburtstag erfährt Elisabeth mit Schrecken, dass ihre Töchter sie gegen ihren Willen ins Altersheim stecken werden. Dabei wollte sie das Leben nach dem Tod ihres despotischen Ehemannes endlich in vollen Zügen genießen. Endstation? Nicht mit ihr! Schon bald schmiedet sie mit ihren neu gewonnenen Freunden Fluchtpläne, um dem trostlosen Seniorenheim zu entkommen und den Herbst im sonnigen Süden zu verbringen. Doch wie sollen sie nur an genügend Geld für ihre Flucht kommen? Mit Witz, Charme und einer gewissen Portion krimineller Energie beginnt der irre Trip in die Freiheit.
 

Buchtipp 2:

Anna Funck: „Egal, ich ess das jetzt!“ – vorgestellt von Anna Borowski, stellvertretende Leiterin der Stadtbücherei: Anna Funck, Moderatorin und Mutter von zwei Kindern beginnt, sich mit aktuellen Ernährungstrends zu beschäftigen - von Paleo über Low Carb bis hin zu Veganismus und Ayurveda. Sie isst Superfoods, Algen, trinkt Moorwasser und Apfelessig. Dabei verschont Anna Funck auch ihre Familie nicht, die findet, „dass Smoothies irgendwie nach Müll schmecken". Die spannende Frage ist: Was bleibt nach einem Jahr Selbstversuch? „Egal, ich ess das jetzt" ist eine humorvolle Ernährungsberatung für alle, die den Durchblick verloren haben. Anna Funck beleuchtet Ernährungs-Mythen und erklärt mit viel Humor, wie gesunde Ernährung im Alltag und ohne Stress funktioniert.

Buchtipp 3:

Cristina Caboni: „Die Seidentöchter“ – vorgestellt von Christina Kammerer, Leiterin der Stadtbücherei Weinstadt: Camilla träumt von einer glitzernden Karriere in der Modewelt. Doch als ihre Ziehmutter Marianne schwer erkrankt, beschließt sie, an ihrer Seite zu bleiben. Was wie eine Sackgasse erscheint, entpuppt sich als Neuanfang voll ungeahnter Möglichkeiten, als Camilla wunderschöne, von Mariannes Mutter gefertigte Kleidungsstücke findet. In den Dreißigerjahren des vergangenen Jahrhunderts weiß die junge Caterina um ihr Talent fürs Schneider. Doch das Leben hat andere Pläne mit ihr... Bestsellerautorin Cristina Caboni ist mit „Die Seidentöchter“ eine wundervolle Geschichte über Träume aus Samt und Seide gelungen.

Ausleihe:

Die Bücher können in der Stadtbücherei Weinstadt (Achtung: eingeschränkte Öffnungszeiten!) sowie online unter www.ebibliothek-rems-murr.de ausgeliehen werden. Für Fragen steht das Büchereiteam unter der Telefonnummer (07151) 693-322 sowie per E-Mail unter  stadtbuecherei(at)weinstadt.de zur Verfügung.

Exponat 1:

Exponat der Woche, vorgestellt von Stadtarchivar und Museumsleiter Dr. Bernd Breyvogel: Der Taufstein in der Heimatstube Endersbach wurde 1898 von Pfarrer Paul Friedrich Klemm für die evangelischen Kirche in Endersbach gestiftet. Nach Jahren in der Sakristei ist er jetzt in der 2011 umgestalteten Heimatstube, gegenüber seinem alten Bestimmungsort, als Leihgabe der evangelischen Kirchengemeinde zu sehen. Mit seinem Blendmaßwerk und den feinen Stabprofilen ist er ein schönes Beispiel für neugotische Kirchenkunst.
 

Exponat 2:

Exponat der Woche, vorgestellt von Stadtarchivar und Museumsleiter Dr. Bernd Breyvogel: Ofensteine, die steinernen Sockel gusseiserner Kastenöfen, waren besonders vom 17. bis 19. Jahrhundert in den Wohnstuben der Region weit verbreitet. Das Heimatmuseum Pflaster 14 besitzt eine reiche Sammlung solcher Ofensteine, von denen einer aus dem Nachlass des Endersbacher Museumsgründers und Ehrenbürgers Paul Hekeler (1904-78)  stammt. Ein Vorfahr Paul Hekelers ließ ihn laut Inschrift 1753 fertigen, seine Initialen stehen unter der Jahreszahl. Der Stein weist die im Barock beliebten Voluten (Schneckenspiralen) sowie einen Weinlaubkranz in der Mitte auf, ein für Ofensteine typischer Hinweis auf den Beruf des Hausherrn, hier (natürlich) Weingärtner. Viele Ofensteine wurden nach dem Abbau der entsprechenden Öfen als Erinnerungsstücke in Weinbergmauern oder Hausfassaden eingebaut , so auch das hier gezeigte Exemplar, das über der Tür von Hekelers Wohnhaus in der Schmiedgasse 5 eingemauert war und vor dessen Abbruch 2013 von den Ehrenamtlichen des Museums geborgen wurde. Vermutlich weist die zweite Inschrift „Paul 1933 Hekeler“ auf den Zeitpunkt dieser Zweitverwendung hin.