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Stadtnachricht

Erster Spatenstich für neues Baugebiet Furchgasse in Weinstadt-Schnait erfolgt


Erschließungsarbeiten bis Ende 2021

Rems-Murr-Kreis saniert gleichzeitig Buchhaldenstraße

Oberbürgermeister Michael Scharmann: „Ich freue mich, dass wir weiterhin dringend benötigten Wohnraum in unserer attraktiven Kommune schaffen.“

Das Baugebiet Furchgasse am südlichen Ortsausgang von Weinstadt-Schnait ist an diesem Freitag, 9. Juli, offiziell an den Start gegangen. Neben Oberbürgermeister Michael Scharmann und dem Erster Bürgermeister Thomas Deißer haben unter anderem auch Martin Riedißer von der LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH (KE) und Matthias Straus, Straßenbauamtsleiter im Landratsamt des Rems-Murr-Kreises mit einem gemeinsamen Spatenstich die Bauarbeiten für das Gebiet feierlich freigegeben. Rund 30 Vertreterinnen und Vertreter von beteiligten Ämtern und Firmen sowie einige Gemeinderätinnen und Gemeinderäte waren an diesem Tag nach Schnait gekommen, um der Feier beizuwohnen.

„Schon lange gab es keine Baugebietsentwicklung mehr in Schnait“, sagte Scharmann vor den geladenen Gästen. Das letzte Neubaugebiet waren die Dobelwiesen rund um die Blumenstraße, das 1998 an den Start ging.

„Umso mehr freue ich mich, dass wir mit dem Neubaugebiet Furchgasse weiterhin dringend benötigten Wohnraum in unserer attraktiven Kommune schaffen“, so der OB weiter. Gut zwei Jahre habe es gedauert vom Aufstellungsbeschluss bis zur Erschließung. „Auf diesem Verfahrensweg haben wir mit vielen Akteuren Hand in Hand gearbeitet – nicht zuletzt gab es zielführende Absprachen mit dem Rems-Murr-Kreis. Die Bauarbeiten zum Neubaugebiet laufen abgestimmt mit der gleichzeitigen Sanierung der Buchhaldenstraße“, lobte Scharmann das Vorgehen.

Matthias Straus, Leiter des Straßenbauamts, freute sich ebenso über die Zusammenarbeit: „Gerne war der Landkreis bereit, den Synergieeffekt der Vollsperrung in Weinstadt-Baach bzw. die überörtliche Umleitung zu nutzen, um die Beeinträchtigung für die Bürger möglichst gering zu halten und durch den Teil- bzw. Vollausbau sowie einer neuen Deckschicht im Bereich der Leitungsarbeiten die Straßenqualität zu verbessern. Wir bedanken uns für die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Weinstadt".

Das Neubaugebiet:

Im Baugebiet Furchgasse am südlichen Ortsausgang von Weinstadt-Schnait sollen sechs Doppelhäuser sowie neun freistehende Einfamilienhäuser entstehen. Zudem sind zwei Grundstücke für den Geschosswohnungsbau vorgesehen. Somit werden rund 50 Wohneinheiten gebaut – und somit Platz für rund 120 Menschen geschaffen. Das Gebiet ist rund 1,7 Hektar (16.600 qm) groß. Aufstellungsbeschluss – also der Beginn des aktuellen Bebauungsplanverfahrens – war im Mai 2019. Die Erschließungsarbeiten beginnen an diesem Freitag, 9. Juli und sollen bis Ende des Jahres 2021 abgeschlossen sein.

Die Beteiligten:

Der Spatenstich ist der Auftakt zur Erschließung des Neubaugebiets Furchgasse. Dabei arbeiten die Stadt Weinstadt und der Rems-Murr-Kreis Hand in Hand. Denn der Kreis saniert die Buchhaldenstraße in Schnait (K 1862) – und in demselben Zug wird das Baugebiet Furchgasse erschlossen und an die Ver- und Entsorgungsinfrastruktur, die in der Buchhaldenstraße liegt, angeschlossen. Die Arbeiten teilen sich wie folgt auf: In der Buchhaldenstraße ab der Einmündung Mühlbergstraße bis Ortsausgang Schnait erneuert die Stadtentwässerung die Kanalisation, die Stadtwerke Weinstadt erneuern die Trinkwasserleitungen und verlegen Leerrohre für eine künftige Breitbandversorgung, die Netze BW erneuern die Gasleitungen. Und der Landkreis erneuert im Zuge der Leitungsarbeiten die Fahrbahndecke. Die Erschließungsarbeiten sollen bis Ende 2021 abgeschlossen sein. Als Erschließungsträger hat die Stadt Weinstadt die LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH (KE) beauftragt. Die Erschließungsarbeiten übernimmt die Firma HSE-Bau GmbH aus Kernen.

Geschichte:

Die Fläche für das Gebiet Furchgasse war bereits längere Zeit im Flächennutzungsplan als Wohnbaufläche ausgewiesen. Eine private Initiative aus Grundstückseigentümern signalisierte 2016 der Stadt Weinstadt ihr Interesse an der Baugebietsentwicklung und der Teilnahme am neuen Modell des kommunalen Zwischenerwerbs. Nachdem Grundsatzbeschluss des Gemeinderats wurde der erste Bauabschnitt 2017 mit 7.000 Quadratmetern erworben. 2019 wurde der zweite Bauabschnitt mit 5.000 Quadratmetern dazu genommen und aufgekauft. Die Finanzierung der Aufkaufpreise erfolgte aus dem laufenden Haushalt. Im selben Jahr (2019) erfolgte auch der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan.

Erschließungsträger:

Als Erschließungsträger hat die Stadt Weinstadt die LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH (KE) beauftragt. Das Budget für die Erschließung der KE liegt bei rund 2,15 Millionen Euro. Kern des Erschließungsvertrages ist Folgendes: Die KE schreibt alle Erschließungsleistungen auf eigene Rechnung aus und nimmt hierfür ein Darlehen auf. Nach Fertigstellung der Anlagen geht das Eigentum an den Erschließungsanlagen an die Stadt (bzw. an die Stadtwerke und die Stadtentwässerung) über. Aus den Kaufpreiserlösen werden die Erschließungskosten an die KE erstattet.

Verfahren:

Der Bebauungsplan für das Neubaugebiet ist noch nicht in Kraft getreten. Derzeit arbeitet die Stadtverwaltung an Ergänzungen sowie Konkretisierungen, basierend auf Stellungnahmen aus der ersten öffentlichen Auslegung des Bebauungsplans, sodass nach einer zweiten Auslegung des Bebauungsplans der Gemeinderat im Herbst 2021 den sogenannten Satzungsbeschluss fassen kann. Erst danach tritt der Bebauungsplan in Kraft. Der vorzeitige Beginn der Erschließungsarbeiten im Vorfeld ist in diesem Fall zulässig, wenn der Gemeinderat darüber einen Beschluss fasst - was wiederum am 29. April erfolgt ist.

Vermarktung

Die Vermarktung beginnt, sobald der Bebauungsplan die erforderliche Reife hat – also nach den Rückmeldungen in der Offenlage. Zunächst können die Alteigentümer ihre Bauplatzrückkaufsoption ausüben. Danach läuft der Verkauf an die interessierte Bürgerschaft über das Online-Portal www.baupilot.com. Die Kaufpreise und Vergabekriterien hat der Gemeinderat bereits festgelegt. Die Vergabe der Grundstücke für den Geschosswohnungsbau soll über ein schlankes Investorenauswahlverfahren erfolgen, bei dem Bauträger ihre Architekturvorschläge einreichen. Das Handlungsprogramm Wohnen findet Anwendung, nach dem die Bauträger den üblichen Anteil von 25 Prozent an Sozialwohnungen errichten müssen.

Personen mit Spaten in der Hand bewegen Erde

Auf dem Gruppenfoto zum Spatenstich sind zu sehen (v.l.n.r.): Heiko Richter, LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH,  Patrick Kowasch, Bolz + Palmer Beratende Ingenieure PartG mbB, Thomas Bolz, Bolz + Palmer Beratende Ingenieure PartG mbB, Pascal Bosch, HSE-Bau GmbH, Thomas Meier, Stadtwerke Weinstadt, Michael Scharmann, Oberbürgermeister, Thomas Deißler, Erster Bürgermeister, Martin Riedißer, LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH, Dirk Wagner, Stadtplanungsamt Weinstadt, Matthias Straus, Amtsleiter Straßenbauamt Rems-Murr-Kreis