Zeitungsstapel

Stadtnachricht

Stadt Weinstadt erhält rund 400.000 Euro Förderung für die Erweiterung der Silcherschule


Es war nicht einfach, aber nun ist die Förderung da: Die Stadt Weinstadt hat sich intensiv um Landesfördermittel für den Ausbau von Ganztagesschulen bemüht – und nun den Zuschlag bekommen: Genau 397.600 Euro stellt das Land Baden-Württemberg noch in diesem Jahr für die Planung zur Erweiterung der Silcherschule bereit. Die Summe kommt aus dem Beschleunigungsprogramm für den Ausbau von Ganztagesschulen. „Wir freuen uns sehr, dass die Stadt Weinstadt bei diesem Programm zum Zuge gekommen ist“, sagt Oberbürgermeister Michael Scharmann. Die rund 400.000 Euro werden der Stadt und ihrem Vorhaben, die Bildungsumgebung zu modernisieren und zu stärken, guttun. „Diese Förderung kommt unerwartet und war nicht eingeplant“, so Scharmann weiter. Besonders in Zeiten, in denen Kommunen finanziell nicht gerade auf Rosen gebettet sind, sei jede Zuwendung wichtig und willkommen.

Konkret gefördert wird der Umbau der Silcherschule und die Erweiterung der Mensa an der Schule in Weinstadt-Endersbach. Dafür hat die Stadt Weinstadt 568.000 Euro Planungskosten für 2021 angemeldet und nun eine Förderung von maximal 397.600 Euro – also 70 Prozent der Gesamtausgaben – zugeteilt bekommen. Das heißt, dass die Stadt nun noch einen Eigenanteil von 170.400 Euro (30 Prozent der Ausgaben) selbst aufwenden muss.

Hintergrund:

Durch die Wohngebietsentwicklung wie etwa dem Neubaugebiet Halde V wächst der Zuzug junger Familien in Endersbach – und damit auch der Bedarf an Grundschulplätzen. Das hat die Stadt Weinstadt zum Anlass genommen, eine wahrhaftige städtebauliche Chance aufzugreifen. Denn bei der Erweiterung der Silcherschule soll es nicht nur um ein Mehr an erforderlichen Räumen etwa auch für den Ganztagsbetrieb gehen, sondern auch um die Wirkung der neuen Baukörper. Diese sollen sich im hohen Maße städtebaulich harmonisch einfügen und auf die Nachbarbebauung Rücksicht nehmen. So wurde Anfang 2019 ein Realisierungswettbewerb zur Lösung dieser anspruchsvollen Bauaufgabe ausgelobt.

Dieser brachte schließlich einen Entwurf unter dem Motto „Schule im Dorf“ hervor – mit zwei Neubauten und einem moderaten Umbau in dem 2013 bereits sanierten Altbau. Der Entwurf, der den ersten Preis erhielt, besticht mit dem Vorschlag, den benötigten Schulraum in zwei einzelne Bauten aufzuteilen: in ein „Gartenhaus“ als Schulhaus mit fünf Klassenzimmer und einer „Dorfscheune“, in der die Mensa und Betreuungsräume untergebracht sind. Die Freiflächen zwischen den Schulgebäuden werden als Grünflächen und befestigte Schulhofflächen geplant.

Dieser städtebauliche Siegerentwurf wurde seitdem in der Stadtverwaltung auf den Prüfstand gestellt, alle Fachdisziplinen beteiligten sich an den Vorplanungen. Auch zwei weitere Planungsvarianten mit möglichen Kostenreduzierungen wurden überprüft. Die beiden Planungsvarianten, bei denen auf Fotovoltaik und/oder Lüftung als auch Kühlung verzichtet wurde, waren für den heute möglichen Stand der Technik auch aus Sicht des Technischen Ausschusses keine Option.

Die beiden Gebäude „Gartenhaus“ und „Dorfscheune“ sollen nun in zeitgemäßer und nachhaltiger Holz-Hybridbauweise erstellt werden. Damit liegen die Bauten energetisch über der gesetzlichen Anforderung. In die Dachflächen sollen Fotovoltaikanlagen eingebaut werden, die von den Stadtwerken Weinstadt betrieben werden. Ebenso soll die Wärmeversorgung von den Stadtwerken übernommen werden.

Zum Jahresende sollen die Ausarbeitungen der Erweiterungspläne im Technischen Ausschuss vorgestellt werden.